Worum geht’s?
In diesem Artikel und der gleichnamigen Podcastfolge geht es um das fundamentale Geheimnis für Wachstum und Erfolg als Unternehmer:in. Du erfährst, was es mit dir zu tun hat, wenn dein Business stagniert oder sogar rückläufig ist. Wir sehen anhand von zwei Beispielen aus dem realen Leben, welchen Einfluss die Persönlichkeit des Inhabers auf die Entwicklung eines Unternehmens hat. Und ich verrate dir, warum ich aus diesem Grunde zum ersten und einzigen Male in meinem Leben gefeuert wurde.
Wie Unternehmensentwicklung garantiert schief geht
Lernen auf die harte Tour
Wenn du die ersten drei Folgen meines Podcasts schon gehört hast, erinnerst du dich vielleicht daran, dass ich ein Internetunternehmen mitgegründet habe, das zehn Jahre lang wuchs und gedieh, dann jedoch fast fünf Jahre lang stagnierte und um’s Überleben kämpfte. Leider erfolglos: ich musste alle Mitarbeiter:innen entlassen und den Betrieb einstellen.
Es schien zunächst, als ob eine Reihe ungünstiger Umstände zu dieser Katastrophe geführt hätte. Als Betreiber einer großen Webseite war meine Firma abhängig von einer handvoll übermächtiger Akteure: eBay, Amazon und vor allem Google. Zudem tauchten in immer kürzeren Abständen immer mehr Wettbewerber wie aus dem Nichts aus und überholten uns links und rechts. Einige davon hatten finanzstarke Partner im Hintergrund: Verlage, die ins Onlinegeschäft einsteigen wollten oder amerikanische Internetgrößen. Mit deren Marketingbudgets konnten wir nicht mithalten.
Heute weiß ich, dass es nicht diese Umstände waren, die zum Niedergang meiner Firma geführt haben. Die Ursache lag woanders. Und diese Erkenntnis war für mich so erschreckend wie ermutigend zugleich. Doch lass uns zunächst noch ein zweites Beispiel anschauen.
Wie der Vater so der Sohn?
Meine Firma war Geschichte und die nächsten zwei, drei Jahre habe ich als Soloselbstständiger meine Brötchen verdient. Vor allem aber habe ich die Zeit genutzt, um über das Geschehene zu reflektieren. Weil mir in der Selbst-und-ständig-Falle keine Zeit blieb, um neue Geschäftskonzepte zu entwickeln, habe ich schließlich die Seiten gewechselt und habe zum ersten Mal in meinem Leben eine Festanstellung angenommen. Weil ich meine Tätigkeit auf 30 Stunden pro Woche begrenzt habe, konnte ich einen kompletten Arbeitstag für die Entwicklung einer neuen Geschäftsidee nutzen.
In dieser Situation habe ich ein mittelständisches Unternehmen in Sachsen kennengelernt, das auf bemerkenswerte Art und Weise den Zusammenhang demonstriert, der für den Erfolg jedes mittelständischen Unternehmens fundamental ist. Die Firma, für die ich tätig war, wurde kurz nach der Wende von einem mutigen Ingenieur gegründet und über 25 Jahre zu einem Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern entwickelt. Als ich in das Unternehmen kam, war der Gründer gerade dabei, sich in den Ruhestand zu verabschieden. Einige Jahre vorher hatte sein Sohn Unternehmensanteile erhalten und die Geschäftsführung übernommen. In den Vorgesprächen über die für mich vorgesehene Rolle wurde ich gebeten, meinen unternehmerischen Blick auf Abläufe im Unternehmen zu werfen. Das habe ich getan und schon in den ersten Wochen Erstaunliches festgestellt:
- Dem Unternehmensgründer ist es gelungen, das who-is-who deutscher Unternehmen und öffentlicher Organisationen als Kunden zu gewinnen.
- Die Produkte waren in vergangenen Jahren sehr innovativ. Innovation findet aber gegenwärtig kaum mehr statt.
- Im Unternehmen selbst herrschten Dauerstress und Chaos, vor allem in den Bereichen Auftragsabwicklung und Produktion.
- Die Stimmung in der Belegschaft war ausgesprochen pessimistisch. Die Unzufriedenheit vieler Mitarbeiter war permanent spürbar. In Mitarbeiterbefragungen drückten Mitarbeiter:innen verschiedener Abteilungen ihre Gesamtzufriedenheit durchschnittlich mit der Schulnote 4 aus.
- Die Abteilung „Kundenbeschwerden“ ist hoffnungslos überfordert. Immer häufiger kommt es zu Qualitäts- oder Lieferproblemen.
Weiter habe ich beobachtet, dass der Sohn des Gründers innerhalb der Belegschaft als unsympatisch gilt – ganz im Gegensatz zum Vater. Und schlimmer noch, wenn Mitarbeiter auf seine Person zu sprechen kommen, fallen oftmals Begriffe wie „inkompetent“, „weltfremd“ oder „selbstverliebt“. Also habe ich das Verhalten des Junior-Geschäfsführers monatelang beobachtet. Täglich kommt er mit unterschiedlichen protzigen Fahrzeugen auf das Firmengelände gefahren. Direkt vorm Eingang sind für ihn und weitere Mitglieder der Geschäftsführung mehr Parkplätze reserviert, als die Geschäftsleitung Köpfe zählt. Viele Mitarbeiter müssen hingegen auch bei starkem Regen längere Laufwege von Parkplätzen außerhalb des Firmengeländes auf sich nehmen. Direkt vom Parkplatz aus betritt er das Gebäude und verschwindet auf geradem Wege in seinem Büro. Den Rest des Tages wird er kaum gesehen. In sechs Monaten vor Ort habe ich ihn nicht ein einziges Mal in der Kaffeeküche oder anderswo in der Firma beim Plausch mit Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern gesehen. Einzige Ausnahme sind Meetings. Die gibt es oft und sie laufen äußerst ineffektiv ab. In solchen Meetings konnte ich mehrfach erleben, wie der Junior-Geschäftsführer stundenlang redet, ohne etwas zu sagen.
Hatte ich mich anfangs gefragt, wie eine einst so erfolgreiche Firma mit tollen Produkten und sensationellem Kundenstamm eine derart hohe Unzufriedenheit unter Mitarbeitern und Kunden produzieren konnte, so war mir die Ursache nach diesen Erfahrungen klar. Hier ist das fundamentale Geheimnis für Erfolg oder Misserfolg, für Wachstum oder Stagnation in jedem mittelständischen Unternehmen.
Jedes Unternehmen ist ein Spiegelbild seines Inhabers
Jedes Unternehmen ist ein Spiegelbild seines Inhabers. Noch einmal, weil es so wichtig ist.
Dein Unternehmen ist ein Spiegelbild deiner Persönlichkeit.
Der aktuelle Zustand in deinem Business ist die Folge deiner Entscheidungen und deiner Handlungen. Was du entscheidest und welche Handlungen du ausführst – oder auch nicht ausführst – das wird durch deine Persönlichkeit gesteuert. Niemand sonst ist dafür verantwortlich. Niemand. Nicht deine Mitarbeiter oder Kunden. Nicht deine übermächtigen Wettbewerber oder Lieferanten. Nicht die Politik und auch nicht das Wetter.
Meine Firma stagnierte ab einem gewissen Punkt und scheiterte schließlich am Stillstand, weil ich mit meinem Unternehmen nicht ausreichend mitgewachsen war. Das einst so erfolgreiche mittelständische Unternehmen aus meinem zweiten Beispiel erlebt Chaos, Stillstand und vielfache Kündigungen von Mitarbeitern, weil der Junior-Geschäftsführer nicht über die nötigen Fähigkeiten zur Führung der väterlichen Firma verfügt und – was viel entscheidender ist – weil er das entweder nicht weiß oder nicht wahrhaben will.
In heutigen Zeiten – während die Corona-Pandemie wütet – mögen diese Sätze wie Öl auf das Feuer vieler Selbstständiger wirken, die von staatlich getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie schwer getroffen sind. Ich gebe zu, hier bin ich zwiespältig, diese Situation zu bewerten. Menschlich gesehen sind Katastrophen solchen Ausmaßes wohl die einzigen Ausnahmen vom oben Gesagten. Doch wie wir mit der unverschuldeten Situation von Geschäftsschließungen und Kontakteinschränkungen umgehen, wird auch von unserer Persönlichkeit geleitet. Hast du Reserven für Notzeiten gebildet? Erkundest du neue Geschäftskonzepte, die dir aus der Krise helfen? Oder verharrst du tatenlos im Zustand des unschuldigen Opfers äußerer Umstände?
Für eine neue Realität brauchst du eine neue Persönlichkeit
Unternehmer:in sein – ein neuer Beruf
In der Podcastfolge Nummer 5 über die Entwicklungsphasen eines Kleinunternehmens haben wir erfahren, dass wir uns von der Arbeit als Fachexperte verabschieden müssen, wenn wir ein Unternehmen aufbauen möchten, das gesund wächst, ohne dass wir unsere Gesundheit dabei ruinieren. Das heißt im Klartext, wir müssen einen völlig neuen Beruf lernen. Einen Beruf mit ganz neuen Aufgaben, von denen wir viele noch gar nicht beherrschen. Wir müssen den Beruf des Unternehmers lernen.
Um diesen neuen Beruf zu erlernen, gilt es, gewohnte Abläufe und Denkweisen zu verlassen und uns ins Unbekannte zu stürzen.
Die Wahrheit tut weh
Es gibt keinen anderen Weg aus Stillstand oder Krise heraus, als den Weg der Weiterentwicklung deiner Unternehmerpersönlichkeit. Keine Strategie, keine Methode und keine neue Technologie allein werden deine Firma von Zustand der Stagnation hin zu gesundem Wachstum führen, wenn du nicht die nötige persönliche Entwicklung vollziehst.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen diese einfache Wahrheit nicht gern hören. Als die Entwicklung meiner Firma anfing zu stagnieren, habe ich während einer langen Reise die Entwicklung meines Unternehmens reflektiert, um Ursachen zu ergründen und Wege aus der verfahrenen Situation zu finden. Ich konnte es damals noch nicht so klar benennen, doch ich habe erkannt, dass wir drei Inhaber und Geschäftsführer die Misere selbst herbeigeführt hatten. Durch Handlungen, die wir ausgeführt oder eben nicht ausgeführt hatten. Diese Erkenntnis habe ich meinen Mitgründern per E-Mail mitgeteilt. Damit wollte ich erreichen, dass wir in der Krise ab sofort an einem Strang ziehen würden. Doch weit gefehlt. Beide Mitinhaber fassten meine Analyse als Angriff auf ihre Personen auf. Die Idee, dass wir ab sofort fundamental anders denken und handeln sollten als bisher, schien für beide völlig absurd. Das Ergebnis: ein unheilbares Zerwürfnis zwischen uns allen drei ehemals gut befreundeten Gründern.
In dem Unternehmen, dass vom Sohn des Gründers verwaltet (nicht geführt) wurde, habe ich Ähnliches erlebt. Ich nahm die zu Beginn meiner Tätigkeit geäußerte Bitte, mit meiner unternehmerischen Erfahrung auf innere Abläufe in der Firma zu schauen, ernst und erstellte eine umfangreiche Situationsanalyse nebst Fahrplan für neues Wachstum. Als Engpass im Unternehmen identifizierte ich die Persönlichkeit des Junior-Chefs. Das habe ich ihm in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt. Und das, wie ich fand, in einer sehr einfühlenden Art und Weise, die es ihm erlaubt hätte, ohne Gesichtsverlust neue Wege zu beschreiten. Das Ergebnis: ich wurde gefeuert.
Doch gerade weil es so unangenehm für viele Menschen ist, bei sich selbst zu beginnen, wenn sie an einer äußeren Situation etwas ändern möchten, ist es so wichtig, dass du für dich erkennst:
Du bist verantwortlich für die Situation, in der sich dein Business befindet. Wenn du Stagnation und Unsicherheit in deinem Business überwinden möchtest, so dass deine Firma gesund wachsen kann – dann musst du wachsen!
Höre gern einmal in dich hinein: wie geht es dir im Moment, wenn du hörst oder liest, dass du allein die Verantwortung für den jetzigen Zustand in deinem Business trägst?
Wenn du magst, schreibe mir deine Gedanken. Ich bin sehr gespannt, was diese Erkenntnis für dich bedeutet und wie du damit umgehst. Stimmst du meinen Aussagen zu oder siehst du das ganz anders? Ich freue mich auf deine Nachricht.
Neugierig geworden?
Wenn dein Business feststeckt und du nicht weißt, was du als nächstes tun kannst, lade ich dich herzlich ein zu deinem kostenlosen Erkundungsgespräch. Wir nehmen uns 45 Minuten Zeit, um uns einen Überblick über deine Situation zu verschaffen. Das Gespräch bringt dir Klarheit und ich helfe dir, deinen nächsten besten Schritt zu identifizieren.
Wenn dein Business feststeckt und du nicht weißt, was du als nächstes tun kannst, dann lade ich dich herzlich ein zu deinem kostenlosen Strategiegespräch. Wir nehmen uns 45 Minuten Zeit, um uns einen Überblick über deine Situation zu verschaffen. Unser Gespräch bringt dir Klarheit und ich helfe dir, deinen nächsten besten Schritt zu identifizieren. Sichere dir jetzt deinen Gesprächstermin.
Fazit
Wenn es eine einzige Information ist, die du aus diesem Artikel mitnehmen möchtest, dann ist es diese Aussage:
Wenn du Stagnation und Unsicherheit in deinem Business überwinden möchtest, so dass deine Firma gesund wachsen kann – dann musst du wachsen!
Diese einfach Wahrheit ist das fundamentale Geheimnis für Wachstum und unternehmerischen Erfolg. So einfach sie klingt, so ungern hören das viele Menschen. Es ist das Ego, das uns daran hindert zu akzeptieren, dass der Zustand unseres Business ein Spiegel unserer Persönlichkeit ist. Wenn du diese Erkenntnis aber gewinnst, hältst du den Schlüssel für gesundes Wachstum und Geschäftsentwicklung in deiner Hand.
Ich wünsche dir weiterhin viel unternehmerischen Erfolg. Bleib gesund und neugierig,
Dein Ronald.