In der Podcastfolge #055 teile ich einen Gedanken mit dir, der mich in meinem Leben einen guten Schritt nach voran gebracht hat.
Höre dir Podcastfolge 055 hier an
Transkript der Episode „Selbstbestimmt arbeiten als Geschäftsführer“
Als Geschäftsführer in deinem eigenen Unternehmen weißt du sicher, wie sich der Blick auf die eigene ToDo-Liste oft anfühlt: oft sehr schwer, wenn du an all deine Aufgaben denkst. Klienten von mir beschreiben es so: Das fühlt sich an wie in einer Zwangsjacke zu stecken, wenn sie daran denken, was sie alles tun müssen. Heute, Morgen, nächste Woche, nächsten Monat. Ein Klient hat dieses Bild geprägt – er fühlt sich wie in einem Alterungsanzug, den Wissenschaftler verwenden, um zu erforschen, wie sich ältere alte Menschen fühlen, wie sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind.
Er fühlt sich wie in einem Altersanzug, wenn er an seine Aufgabenlast denkt.
Was steckt hinter dieser Wahrnehmung?
Da steckt ganz oft der Gedanke dahinter: Ich muss.
Ich muss dies tun. Ich muss jenes erledigen. Ich muss dahin anrufen. Und ich muss dieses Gerät reparieren. Und ich muss. Ich muss. Ich muss. Und ich muss…
Und das heißt für dein Unterbewusstsein nichts anderes als: Ich habe gar keine andere Wahl, weil ich muss das tun.
Beobachte dich doch einmal selbst, wie du mit dir sprichst und wie du mit anderen sprichst. Zum Beispiel wenn du darauf angesprochen wirst, ob du Zeit hast für ein bestimmtes Thema, ob du mitkommst zur Mittagspause, ob du zu irgendeinem Event dabei sein willst. Dann hör dir genau zu, wie deine Antworten lauten und ob da oft zu hören ist: Nein, ich muss noch dies erledigen, ich muss noch jenes tun.
Da ist es wieder: Ich muss. Ich muss. Ich muss.
Warum schreibe ich hier darüber?
Hinterfrage dich selbst
Nun, dir ist vielleicht bekannt, dass das was wir Denken die Resultate beeinflusst, die wir in unserem Leben erfahren. Wenn ich also die ganze Zeit über denke und es zu mir selbst und zu anderen laut ausspreche, dass ich Dinge tun muss – dann habe ich ständig das Gefühl, dass ich das gar nicht will. Ich tue die Dinge also widerwillig.
Ich tue es, weil jemand anderes das scheinbar von mir will. Das heißt, so wie ich denke und wie ich zu mir und anderen spreche, wird es sich im Außen auch verwirklichen. Ich werde erleben, dass ich tatsächlich ständig Aufgaben, Termine und Verpflichtungen von anderen bekomme, die ich erledigen muss.
Denke doch einmal darüber nach, ob das denn wirklich stimmt? Ob du das, was du dir selbst und anderen erzählst, wirklich zu 100% die Wahrheit ist.
Das heißt, frage dich mit Blick auf deine ToDo-Liste: Muss ich das wirklich machen? Muss ich das tun? Ist es wirklich wahr, dass ich diese Aufgaben erledigen muss? Dass ich diese Person anrufen muss?
Selbstbestimmung heißt: Du musst gar nichts
Sei ehrlich zu dir selbst, wenn du deine Aufgaben hinterfragst, ob du sie wirklich machen musst. Um die Wahrheit herauszufinden, kannst du die Frage vertiefen. Zum Beispiel so: Ist es wirklich wahr, dass ich morgen mit Vertreter XY sprechen muss? Kann ich mir da absolut sicher sein? Würde jeder Mensch auf der Welt mir zustimmen und sagen Ja, du musst das tun? Gibt es also keine Alternative dazu?
Nun frage dich einmal das: Was passiert, wenn ich das nicht mache? Was passiert ist, wenn ich eine dieser Aufgaben nicht erledige? Und was passiert, wenn ich die andere nicht erledigt?
Nun, es wird Konsequenzen haben. Die Frage ist, kannst du mit den Konsequenzen leben?
Manchmal kannst du das. Manchmal nicht. Doch es ist nicht so, dass wir niemals mit den Konsequenzen leben können. Wir können uns bewusst machen, dass wir gar nicht alles müssen, was auf unseren Listen steht.
Die Wahrheit ist, du musst überhaupt nichts tun.
Nichts musst du tun. Vorausgesetzt du bist bereit, den Preis dafür zu zahlen, etwas nicht zu erledigen, was andere oder du selbst von dir einfordern.
Übe „Nein“ sagen
Der springende Punkt ist: oft akzeptieren wir eine Aufgabe ohne sie zu hinterfragen und ohne uns die Konsequenz vor Augen zu führen, die eintritt, wenn wir sie nicht erledigen.
Das bewusste Erkunden der Konsequenz beim „Nein“-sagen ist der Schlüssel dazu, wie du selbstbestimmt entscheidest, welche Aufgaben du erledigen willst und welche nicht oder nicht jetzt.
Schaue dir also deine aktuelle ToDo-Liste noch einmal an und entscheide Punkt für Punkt, ob du die Konsequenz tragen willst, wenn du sie von der Liste streichst.
Streiche das Wort „müssen“ aus deinem Wortschatz
Wir haben bereits festgestellt, dass unsere Gedanken die Ursache dafür sind, welche Realität wir in der Zukunft erleben werden. Mit diesem Bewusstsein hältst du einen mächtigen Hebel in deinen Händen, um deine Zukunft zu deinen Gunsten zu beeinflussen.
Wie wir denken, so sprechen wir und wie wir sprechen, so denken wir. Deswegen lautet mein Tipp für mehr Selbstbestimmung als Geschäftsführer:
Streiche das Wort müssen aus deinem Wortschatz und ersetze es mit wollen oder können.
Sage zum Beispiel:
- Ich will meinen Kunden noch anrufen (weil ich unser gutes Geschäftsverhältnis sehr schätze).
- Ich will die Unterlagen für das Finanzamt noch zusammenstellen (weil ich zusätzliche Gebühren vermeiden will).
- Ich will das Faxgerät jetzt (doch) nicht reparieren, denn das nutzt sowieso keiner mehr.
Ich habe über Monate hinweg einen Klebezettel in meinem Sichtfeld gehabt, auf dem ich Ich muss durchgestrichen und daraus ich will gemacht habe.
Meine Herausforderung für dich lautet: ersetze für mindestens 30 Tage das Wort müssen in all seinen Formen konsequent durch wollen.
Das wird dir am Anfang nicht immer gelingen. Doch schon wenn du wahrnimmst, dass du eben ich muss gesagt hast, bist du auf einem sehr guten Weg. Und dann korrigierst du dich sofort. Mit der Zeit verschwindet das Wort müssen aus deinem Sprachgebrauch. Und damit auch das Gefühl der Last und der Schwere, etwas fremdbestimmt tun zu müssen und keine Alternative dazu zu haben.
Denn wenn du Dinge nicht tun musst sondern tun willst – wirklich tun willst – dann stellt sich ein Gefühl der Selbstbestimmung ein. Schließlich tun wir gern, was wir tun wollen. Und wir tun ungern, was wir tun müssen.
Reine Wortklauberei, denkst du gerade? Mitnichten. Seit ich müssen durch sollen in meinen Gedanken – und meiner Sprache – ersetze, gewinne ich mehr Klarheit, welche Aufgaben wirklich wichtig sind. Ich streiche Aufgaben, wenn ich mit der Konsequenz gut leben kann.
Erstaunlicher Weise ist diese selten so schlimm wie befürchtet. Du wirst schnell feststellen, dass nie der Fall eintritt, dass dein Leben in Gefahr gerät, weil du eine Aufgabe nicht erledigst. Letzten Endes laufen alle unsere Ängste darauf hinaus, dass wir (unbewusst) den Tod fürchten. Doch so schlimm wird es selten werden.
Bleibe authentisch
Die selbst auferlegten Arbeiten kritisch zu hinterfragen, mag dir noch recht leicht von der Hand gehen. Doch leider haben dringende Themen die Angewohnheit, laufen zu können. Sie werden fast immer durch andere Menschen an dich herangetragen: per E-Mail, Messenger, Telefon oder im Gespräch mit Kunden, Mitarbeitern, Dienstleistern oder Lieferanten.
Denke insbesondere in diesen Situationen an deine 30-Tage-Herausforderung und prüfe jeden Gefallen, um den du gebeten wirst, ob du ihn erledigen willst oder nicht. Wenn nicht, kommuniziere ehrlich und authentisch.
Vielleicht antwortest du auf eine Einladung zu einem Termin ungefähr so: „Sorry, ich kann nicht zu diesem Treffen kommen. Ich muss noch das Angebot fertig schreiben.“
Doch was du eigentlich meinst ist: „Nein, ich habe keine Lust auf diesen Termin. Ich will lieber meine Zeit anders verbringen und das Angebot für meinen Lieblingskunden fertigmachen.“
Dann kommuniziere das auch deinem Gegenüber offen und ehrlich und danke ihm für das Verständnis. Und das wirst du regelmäßig erfahren, wenn du authentisch und ehrlich kommunizierst.
Probiere es aus und schreibe mir eine E-Mail, wie das für dich funktioniert.
Keine Zeit für nix?
Sichere dir jetzt dein Erkundungsgespräch mit mir persönlich. Wir erkunden deine individuelle Situation detailliert. Dabei stellen wir fest, ob die Chemie stimmt – und ob ich dich unterstützen kann, als Geschäftsführer doppelt so produktiv zu sein, indem du deine Arbeitslast reduzierst und deine Zeit für Wichtiges zurückeroberst.
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