#048: Hast du ein Business oder hat dein Business dich?

Transskript der Podcastfolge #048

Darum geht’s

Mein Thema „hast du ein Business oder hat dein Business dich?“ ist trotz Augenzwinkeralarms ernster, als du glaubst. Denn ich sehe viele selbstständige Menschen, Unternehmerinnen und Unternehmer, die von ihrem eigenen Business erdrückt werden. Menschen, die sich einer riesigen Verantwortung ausgesetzt fühlen und deren ganzes Leben vom Geschäft bestimmt wird. Sollte es nicht anders herum sein?

Der entscheidende Unterschied: ein Business haben vs. im eigenen Business arbeiten

Gibt es einen Unterschied zwischen ich habe ein Geschäft und ich arbeite in meinem eigenen Geschäft? Du wirst die Antwort schon vermuten. Natürlich gibt es da einen Unterschied. Um der Sache auf den Grund zu gehen: lass uns einmal überlegen, warum du einst mit deinem Business gestartet bist.

Warum bist du selbstständig?

Versuche einmal, dich zu erinnern, was die Auslöser für dieses mutige Abenteuer in deinem Fall waren. Bei mir ging es definitiv um das Thema Freiheit. Es ging darum, dass ich selbstbestimmt leben möchte. Ich möchte selbst entscheiden, was ich wann, wie tun möchte. Und natürlich spielt auch das Thema Geld eine wichtige Rolle. Es geht darum, sich ein gutes Leben aufzubauen, in Wohlstand, in Fülle und in Erfüllung. Und nicht zuletzt – gerade hier bei Impact Makers – geht es auch darum, einen echten Nutzen zu stiften für unseren Planeten, für die Menschen, für alle Wesen hier auf dieser wunderschönen Erde.

Die Realität sieht anders aus

Wie sieht aber die Realität aus für viele Selbständige? Die Realität ist die, dass viele Menschen, die sich in das Abenteuer Selbstständigkeit stürzen, sich nach einigen Jahren mit 10, 12 oder 14 Stunden-Arbeitstagen wiedersehen. Das kann schnell noch mehr werden, rechnet mandie Arbeit am Wochenende dazu.

Urlaub genehmigen sich viele Selbstständige kaum und wenn, dann nur mal für 5 Tage irgendwo hinfahren. Denn das ist oftmals Realität: wenn der Inhaber nicht im Geschäft ist, weil er in den Urlaub fahren möchte oder, weil sie krank ist, dann heißt das, es kommt kein Umsatz rein – es gibt kein Geschäft.

Ebenso ist für viele Selbstständige leider Realität, dass der Traum vom selbstbestimmten Arbeiten, von der erhofften erwünschten Freiheit, längst nicht so erfüllt ist, wie wir uns das wünschen. Was meine ich damit? Wenn wenn du mal ehrlich auf deine Situation schaust, ist es wirklich so, dass du völlig frei entscheiden kannst, wie du deinen Tag gestaltest und zwar Tag für Tag? Allzu häufig sind es andere Menschen Kunden, Geschäftspartner, deine Mitarbeiter:innen, die in irgendeiner Form etwas von dir wollen. Ebenso gut können es Banken sein, die mit ihren Regeln vorgeben, was du wann wie zu tun hast.

Teil der Realität für viele Selbständige ist die klassische „Spinne im Netz Situation“. Was meine ich damit? Es geht ein bisschen in den ersten Punkt, den ich oben schon genannt habe. Viele Geschäftsinhaber haben sich eine Organisation gestrickt, unabhängig davon, ob sie Einzelunternehmer sind oder ob sie ein Team von Mitarbeitern beschäftigen, in der der Inhaber wie die Spinne im Netz sitzt. Heißt, er ist oftmals der einzige, der die wichtigen Kontakte persönlich kennt oder die die Beziehungen zu den Schlüsselkunden oder Schlüssellieferanten pflegt. Er ist aber auch Ansprechpartner für Organisatorisches innerhalb seines eigenen Unternehmens. Letztendlich haben Geschäftsinhaber oftmals so viele Rollen inne, dass ohne sie nichts funktioniert.

Und wenn eine, zwei oder drei der eben genannten Aspekte in deiner Selbstständigkeit Realität sind, dann kann aus meiner Sicht nicht die Rede davon sein, dass du ein Business hast, sondern dann hat dein Business dich.

Warum dein Business für dich da sein sollte

Stellt sich die Frage: warum sollte dein Business für dich da sein, anstatt dass du für dein Business da bist? Hier verweise ich gerne auf eine frühere Folge im Podcast. Es ist die Folge 6. Eine der allerersten und da geht es um das Thema: was ist der Zweck eines Unternehmens. Höre da gern mal rein. Aber ich möchte es hier verraten. Der einzige Zweck eines jeden Unternehmens ist es, den Kunden einen Nutzen zu liefern und, wenn man so möchte, diesen Nutzen stetig zu steigern.

Erinnern wir uns: warum hast du dein Business gestartet? Sicher aus der Intention heraus, deinen Kunden einen Nutzen zu liefern. Und es kommen die persönlichen Motive dazu, über die ich am Anfang dieser Folge gesprochen habe. Es sind immer persönliche Motive im Spiel und das ist auch gut und richtig. Denn letztendlich, Business hin oder her, es geht um deine Lebenszeit!

Es ist dein Leben. Es sind deine täglichen Momente, jeder einzelne Augenblick, der verfliegt, wenn du Zeit in deinem Business verbringst. Deswegen gilt, wie in allen anderen Lebensbereichen auch, mach das Beste daraus. Mach das Beste aus deinem Leben. Und da du selbstständig bist, heißt das für mich, mach das Beste aus deinem Business.

Also warum sollte dein Business für dich da sein? Weil du dein bestes Leben verdient hast. Und ich glaube, es ist nicht Sinn und Zweck einer Selbstständigkeit, dass das Business einen auffrisst, dass das Business einem die Lebenszeit stiehlt, die Kraft, die Energie, die Begeisterung. Sondern dein Business sollte doch der Weg zu deinem gelingenden Leben sein. Da darfst du gern ein wenig drüber nachdenken. Wichtig ist dabei, dass du wirklich, wirklich ehrlich zu dir bist. Und du kannst dir dazu die Frage stellen:

Ist mein Business wirklich stimmig zu mir? Oder besser: wie stimmig ist mein eigenes Business zu mir als Mensch?

Ist dein Business stimmig zu dir?

Was heißt das? Nun, wenn du zum Beispiel viel mehr Zeitaufwand in dein Business steckst, als dir lieb ist, dann ist das ein Zeichen dafür, dass dein Business noch nicht stimmig zu dir ist. Oder wenn du selbst über deine Lebenszeit bestimmen möchtest, aber dich in deiner täglichen Arbeitsrealität wiederfindest, wie andere Menschen darüber entscheiden, was du wann wie zu tun hast, dann kann man nicht von einem stimmigen Business sprechen. Relativ selbsterklärend dürfte es sein, wenn dein Arbeitsaufwand für dich passt und du auch nicht das Gefühl hast, dass andere Menschen über deine Lebenszeit bestimmen, jedoch am Ende das Geld in der Kasse nicht stimmt. Auch dann würde ich nicht von einem stimmigen Business sprechen.

Vielleicht stimmt bei dir das Verhältnis von Arbeitszeit zu Gewinn. Aber bist du wirklich zu 100 Prozent zufrieden mit dem, was du unternehmerisch tust?

Wenn das der Fall ist, dann freue ich mich aus vollem Herzen für dich. Wenn das aber nicht der Fall ist und ich erlebe das relativ oft, dann ist das auch wunderbar. Denn dann hast du die einmalige Chance, dein Business so zu gestalten, dass es zu einem Vehikel für dein gelingendes Leben wird. Und dazu hast du alles Recht. Ich sage das mit Nachdruck, weil ich oft erlebe, dass Menschen, die sich eine eigene Existenz aufgebaut haben, sich auch gleichzeitig ein unfassbares Gefühl von Druck und Verantwortung erschaffen haben. Verantwortung Mitarbeitern gegenüber, Verantwortung Kunden gegenüber, Verantwortung der eigenen Familie gegenüber und noch vielen anderen externen Interessengruppen. Und diese Verantwortung lähmt. Das führt dazu, dass Geschäftsinhaber für alle anderen da sind, aber nicht für sich selbst. Also zurück zu meiner Idee.

Ich plädiere dafür, dass du dir ein Business erschaffst, das für dich da ist, das dich in deinen Träumen und Zielen für dein Leben unterstützt.

Übrigens, wenn du da Bock drauf hast und sagst: Ja, das will ich. Ich will mir mein Business so gestalten, dass es für mich da ist und dass es mir das Leben ermöglicht, was ich mir vorstelle und wünsche und träume. Vielleicht möchtest du dich zunächst damit befassen, wovon du eigentlich träumst? Also, wenn das für dich gerade ein Thema ist, dann lade ich dich ganz herzlich ein, dich mit mir darüber einmal auszutauschen. Sichere dir dafür dein kostenloses Erkundungsgespräch mit mir. Und dann schauen wir uns einmal deine aktuelle Situation an mit dem Ziel herauszufinden, ob ich dich unterstützen kann bei deiner Geschäftsentwicklung und wenn ja, wie ich dich unterstützen kann. Also nimm gern Kontakt mit mir auf. Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen. Und den Link zu deinem Gespräch gibt es natürlich in den Shownotes.

Doch was genau bedeutet das jetzt? Die ein Business zu erschaffen, das stimmig zu dir als Person ist?

Liebst du deine Kunden und Auträge?

Stell dir als erstes ganz bewusst die Frage: liebe ich meine Kunden? Ich hatte erst ein Gespräch mit einer Unternehmerin und da fiel der Satz: „Muss ich mir bestimmte Kunden wirklich antun“. Es geht darum, wie ist das Verhältnis zwischen deinen Kunden und dir? Ist es eine Begegnung auf Augenhöhe? Oder ist es doch eher das klassische Auftraggeber versus Auftragnehmer Verhältnis? Das heißt, du fühlst dich permanent in einer Art Bringschuld. Deine Auftraggeber sehen sich erhöht, weil sie dir gnädig einen Auftrag erteilen und du hast ihn jetzt abzuarbeiten, so wie die andere Seite das wünscht.

Liebst du, was du tust?

Was heißt es noch, ob das Business stimmig zu dir ist? Vielleicht liebst du deine Kunden doch frag dich auch einmal ganz bewusst: liebe ich das, was ich tue? Das magsich seltsam anhören, aber es ist tatsächlich möglich, in irgendeiner Fähigkeit und Fertigkeit so richtig gut zu sein und doch gibt es einen Unterschied zwischen in etwas gut sein und etwas gerne tun. Manchmal geht das miteinander einher. Dann haben wir es mit den echten Talenten zu tun. Doch es gibt auch antrainierte Fähigkeiten, die wir richtig gut beherrschen, die uns aber keine Freude machen.

Ich habe das selbst erlebt. Als Schüler und Student war ich richtig gut in Mathematik, Naturwissenschaften und in technischen Themen. Und doch habe ich mein ganzes Leben lang mich nie wirklich für Mathematik, für Technik und Technologie interessiert! Das ist mir erst viel später aufgegangen. Ich war da unfassbar gut. Ich habe wirklich richtig, richtig gute Noten in der Schule gehabt. Ich habe meinen mein Elektrotechnikstudium mit Bravour abgeschlossen. Aber interessiert hat mich das ganze nie und das tut es bis heute nicht.

Der Punkt ist, wenn ich eine Selbstständigkeit starte in etwas, wo ich hervorragende Fähigkeiten habe, die mir aber keine Freude bereiten, dann führt das auf Dauer zu einem Gefühl von Leere im Inneren.

Umgekehrt gibt es natürlich auch den Fall, wenn du irgendwas richtig, richtig gerne tust, aber nicht wirklich gut darin bist, dann schau, ob es nicht doch eher ein Hobby bleiben sollte. Vielleicht backst oder kochst du gern, aber hast nicht die Fähigkeiten, um eine gastronomische Einrichtung zu starten. Musst du auch nicht. Lass es dein Hobby sein. Lade deine Freundinnen und Freunde ein und gut. Denn wenn du dich für irgendwas interessierst, aber eben keine meisterhaften Fähigkeiten darin entwickelst, dann wird das in deinem Business zu einer Unsicherheit führen.

Stimmig heißt: stimmt das Geld?

Was heißt das noch: stimmig zu dir als Person? Natürlich spielt eine wichtige Rolle die Frage: stimmt das Geld? Denn wenn du etwas richtig gut kannst und das auch noch richtig gerne tust, dann hast du eine Passion gefunden. Und wenn dann die Menschen da draußen das, was du richtig gerne tust und wo du richtig gut drin bist, auch noch brauchen und nachfragen, dann hast du deine Mission entdeckt. Das ist ein ganz spannendes Thema. Die Japaner nennen das IKIGAI. Dazu später einmal mehr.

Doch es fehlt natürlich noch ein entscheidender Aspekt für ein stimmiges Business und das ist eben das Thema Geld. Stimmt das Geld? Wenn nämlich die Menschen das, was du für sie tust, was du auch gerne tust und richtig gut kannst, nicht bezahlen können oder nicht bezahlen wollen, dann kannst du auf Dauer nicht davon leben oder deinen Traum von von einem wohlhabenden Leben in Fülle realisieren.

Wenn du auf diese Art und Weise über dein Business nachdenkst und schaust, ist das, was ich tue und wie ich das tue, für wen ich das tue und was ich dafür bekomme, stimmig zu mir als Person? Stellst du fest, da ist noch Luft nach oben, dann stellt sich die Frage: Was kann ich tun? Wie gehe ich das Thema an, mein Business so weiterzuentwickeln, dass es stimmiger zu mir wird?

Nochmal zur Erinnerung, warum du dich mit solchen Gedanken beschäftigen solltest. Es geht in letzter Konsequenz um deine Lebenszeit und die ist begrenzt. Deswegen ist es regelrecht deine Pflicht, zumindest empfinde ich das so, diese begrenzte Lebenszeit so gut zu nutzen, wie nur irgend möglich. Natürlich immer ohne dabei anderen, der Natur und ihren Wesen zu schaden. Und dieses so gut wie möglich die eigene Lebenszeit zu nutzen, beinhaltet für mich als Unternehmer eben auch, mein Unternehmen so gut wie möglich zu entwickeln. Dass es den bestmöglichen Nutzen für meine Traumkunden stiftet. Und dass es gleichzeitig für mich das Werkzeug ist, um mein Leben so zu gestalten, wie ich mir das träume und wünsche.

So schaffst du die Basis für ein Business, dass für dich da ist

Wenn du das genauso siehst und wenn du diesen Weg für dich einschlagen möchtest, dann gilt es eine solide Basis für die Geschäftsentwicklungsarbeit zu schaffen. Und der Weg dazu führt nach innen. Was meine ich damit? Als allerersten Schritt auf dem Weg zu deinem Traumbusiness sehe ich die Notwendigkeit, dir deiner eigenen inneren Ressourcen bewusst zu werden.

Werde dir deiner inneren Ressourcen bewusst

Was heißt das? Es geht darum zu ergründen, was sind meine mir wichtigsten Träume und Wünsche? Was sind meine Talente und Stärken, die ich entwickeln kann und ausbauen möchte? Was sind meine Werte? Was ist mir wirklich wichtig? Welche Werte möchte ich leben? Es geht um die Frage, was gibt mir Energie, was raubt mir Energie? Es geht darum zu herauszufinden, was sind meine Motivatoren für kurzfristige Höchstleistungen und meine Demotivatoren? Also, was möchte ich nicht um mich herum haben in meiner Arbeitswelt, damit ich mich selbst nicht demotiviere. Solche und noch weitere Fragen gilt es durch einen intensiven Blick nach innen zu ergründen und auf die Antworten zu hören und sich auf Basis deiner eigenen Antworten ein solides Basislager sozusagen für deinen Geschäftsentwicklungsprozess zu errichten. Warum ist das wichtig? Weil jede Arbeit am Business stets auch Arbeit am Unternehmensinhaber bedeutet.

Und das kennst du vielleicht. Arbeit an der eigenen Persönlichkeit heißt Grenzen erkennen und überschreiten, neues Denken und Wagen und Handeln. Alte Gewohnheiten ablegen. Alte Glaubenssätze, die nicht mehr förderlich sind, ablegen und umschreiben, neue Glaubenssätze annehmen. Sprich, den inneren Schweinehund überwinden und das ist nicht immer einfach. Da gibt es Mechanismen in uns Menschen, die das gern verhindern wollen. Und um diese Menschen Mechanismen auszutricksen, brauchst du ein wahrhaftige innere Begeisterung, die dich antreibt. Gerade wenn es mal schwierig wird. Und das Interessante ist nun, mit der Erkundung deiner inneren Ressourcen weckst du automatisch deine innere Begeisterung wieder auf. Die ist nämlich niemals ganz weg. Die ist nur verschüttet und du kannst sie wieder erwecken, indem du nach innen schaust und dich auf deine inneren Ressourcen zurückbesinnst.

Entdecke deine Mission

Hast du dir einmal deine innersten Ressourcen bewusst gemacht, dann wirst du deine ureigene Mission entdecken. Was ist es, was du in die Welt tragen möchtest, vielleicht schon trägst und zukünftig noch viel stärker tragen willst?

Erschaffe deine Zukunftsvision

Und du kannst dir ein wahrhaftig motivierendes Bild vor Augen holen, wie deine eigene Zukunft einmal aussehen wird. Und eben dieses motivierende Bild von deiner eigenen Zukunft ist die Voraussetzung für alle nachfolgenden Aktivitäten, die dafür gedacht sind, dir ein Business zu erschaffen, das für dich da ist.

Für dich noch einmal zusammengefasst: in der heutigen Podcastfolge ging es darum, was eigentlich der Unterschied zwischen Ich habe ein Business und Ich arbeite im eigenen Business ist. Ich habe darüber gesprochen, was es bedeutet, ob dein Business stimmig zu dir als Person ist und wie du dir eine richtig solide Basis schaffst für ein Business, das für dich und für deine Träume da ist. Herzlichen Dank für dein Interesse. Ich würde mich riesig freuen, wenn du bei der nächsten Folge wieder mit dabei bist.

Bis dahin wünsche ich dir viel unternehmerischen Erfolg. Bleib gesund, bleib neugierig, dein Ronald.

Veröffentlicht im Februar 2022

#049: Dein Business ist die Summe deiner Entscheidungen

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